Talias Geschichte – Ein Erfahrungsbericht zum Thema Hobbyzucht

Talia kam im Alter von 10 Monaten als „zuchtuntaugliches“ Tier zu mir. Eigentlich ist es ja schon einmal gut und löblich, dass ein Züchter ein Tier, welches Probleme beim Gebären hat, nicht weiter zur Zucht nutzt. Dass es sich trotzdem nicht um einen guten Züchter handelte, zeigt Folgendes:

Wie immer ging ich sofort zu einem Tierarzt für den Eingangscheck. Augenscheinlich alles soweit okay, das Blut im Urin sollte weiter beobachtet werden. Also sind wir nach Hause gefahren. Ich habe ihr Futter gegeben und sie dann ihn Ruhe gelassen, sie sollte sich ja von dem Stress erholen und erstmal ankommen.

Am nächsten Morgen stellte ich dann fest, dass sie nur ganz wenig gefressen hat – also wieder zum Tierarzt. Der Bauch wurde ganz genau abgetastet und dann geröntgt. Auf dem Röntgenbild war eine merkwürdige Veränderung. Was genau, konnte man da noch nicht sagen, könnte der Darm sein aber auch die Gebärmutter. In meinem Kopf klingelte es da gewaltig! Der Züchter hatte als Grund für die Abgabe gesagt das sie eine Fehlgeburt hatte (ein totes Baby) und sie ihr keine weiteren Geburten mehr antun wollte. Also habe ich dem Tierarzt davon berichtet und gesagt das ich mich erkundigen werde, wann die Fehlgeburt war. Ich hatte den Verdacht, dass da wohl mehrere Embryos unterwegs waren aber nur eines tot geboren wurde. Es sich also um ein weiteres Baby handeln könnte was noch in ihrem Bauch ist und da jetzt Probleme macht.

Das Telefongespräch mit dem Züchter ergab, dass die Fehlgeburt erst ca. 4 Wochen her war. Er sagte aber auch, dass Talia schon bei ihm schlecht gefressen hätte und es für sie normal sei wenig zu fressen. Dies teilte ich dem Tierarzt mit, der das Röntgenbild noch mal stark vergrößerte und mir meinen Verdacht bestätigte: Talia trägt noch mindestens ein totes Baby im Bauch herum. Im Anbetracht dessen, dass ich das Kaninchen nicht einmal 24 Stunden besitze, riet er mir den Züchter noch einmal anzurufen und ihm die Situation beziehungsweise das Untersuchungsergebnis zu schildern und mich mit ihm über das weiter Vorgehen zu einigen (Übernahme der Operationskosten).

Was mir der Züchter am Telefon sagte, verschlug mir schlichtweg die Sprache. Ich solle das Tier entweder sofort einschläfern lassen oder zurückbringen. Er würde mir im letzten Fall den Kaufpreis zurückgeben. Auch mein Angebot sich die OP-Kosten zu teilen schlug er aus, weil das Tier es nicht wert wäre.

Da ich es nicht über´s Herz brachte ein so junges Tier einschläfern zu lassen beziehungsweise zum Sterben zurück zubringen zahlte ich die OP komplett.

 

 

 

 

 

 

Talia schaffte die OP sie entwickelte sich zu dem liebsten Kaninchen, was ich je kannte. Die Vergesellschaftung mit meinen anderen Kaninchen war innerhalb von 30 Minuten erledigt – ohne Streit und Stress. Sie war zahm als wäre sie schon immer bei mir gewesen. Alles in allem ein Traum von einem Kaninchen das, das ihr neues Leben in vollen Zügen genoss…

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