Toxoplasmose

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Allgemeines
Bei der Toxoplasmose handelt es sich um eine durch Endoparasiten hervorgerufene, sehr seltene Erkrankung, bei der die Kaninchen Fehlwirte für den Erreger sind. Es gibt eine latente Form, bei der die Kaninchen nur Überträger sind und eine akute Variante.

Ursachen
Verursacher der Toxoplasmose ist das Protozoon Toxoplasma gondii, ein ovaler oder sichelförmiger Einzeller, welcher in den Muskel-, Nerven- oder Parenchymzellen des Wirts parasitiert und in allen Organen für schlimme Entzündungen sorgen kann. Der Hauptwirt für Toxoplasmen ist die Katze. Kaninchen, welche zusammen mit Katzen in einem Haushalt leben, sind also besonders gefährdet. Die Oozysten der Toxoplasmen werden mit dem Kot der Katze ausgeschieden, wo sie sich im Freien nach 2-3 Tagen zu sogenannten sporolierten Oozysten entwickeln und in diesem Zustand verursacht die Aufnahme der Oozysten die Toxoplasmose. Außerdem ist eine direkte Übertragung von Tier zu Tier möglich.

Symptome
Die latente Erkrankung verläuft in der Regel symptomlos. Bei akutem Befall sind jedoch Symptome wie Apathie, Fressunlust, Atembeschwerden, Fieber, eitriger Augen- und Nasenausfluss, Abmagerung, Durchfall, Bewegungsstörungen und Lähmung der Hinterläufe zu beobachten.

Verlauf
Je nach Stärke des Befalls verläuft die Toxoplasmose eher unauffällig. Sie führt aber in der akuten Form eigentlich immer innerhalb einer Woche zum Tod des erkrankten Tieres.

Behandlung
Eine Behandlung ist nur symptomatisch und eventuell etwas lebensverlängernd mit Sulfonamid und Trimethoprim möglich. Der Nachweis erfolgt über Antikörper im Blut. Diese sind aber, wie bei EC, nicht zwangsläufig aussagekräftig, da das Vorhandensein von Antikörper nur bedeutet, dass der Körper mal mit dem Erreger in Kontakt war, aber dass das Tier nicht direkt daran erkrankt sein muss. Demnach ist es sehr schwierig, am lebenden Tier sicher zu stellen, ob die Krankheitsursache tatsächlich die Toxoplasmose ist. Es empfiehlt sich in jedem Falle das Gehege mit all seinen Einrichtungsgegenständen mehrmals gründlich mit kochendem Wasser zu reinigen und desinfizieren, um den Parasiten abzutöten. Unterstützend können Effektive Mikroorganismen gegeben werden.

Schutz
Zur Vorbeugung sollte man eine Verunreinigung von Futter, Wasser und Einrichtungsgegenständen mit Katzenkot vermeiden und Katzen, sofern möglich und gewünscht, eventuell sogar ganz von den Kaninchen fernhalten.

Wichtig
Die Toxoplasmose ist auf andere Haustiere (z.B. Hunde) und den Menschen übertragbar. Konkret bedeutet dies, dass eine Infektion bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem meist symptomlos verläuft, in seltenen Fällen treten jedoch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen, Müdigkeit, eine Schwellung der Lymphknoten oder sogar der Befall von Augen oder anderen Organen auf. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z. B. HIV-Patienten) verläuft die Krankheit jedoch oft schwerer durch beispielsweise einen Befall des Gehirns. Auch während einer Schwangerschaft sollte der Kontakt zu mit Toxoplasmose infizierten Tieren und deren Ausscheidungen gemieden werden, da eine erstmalige Toxoplasmose-Infektion auch auf das ungeborene Baby übergehen kann, worauf gesundheitliche Schäden des Kindes oder sogar eine Fehlgeburt folgen können.


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