Tierschutz hört nicht mit der Kaninchenhaltung auf…

…was man sonst Gutes im Tierschutz tun kann 

Wir alle möchten, dass es Tieren gut geht. Es macht uns traurig oder gar wütend, wenn wir darüber lesen oder hören was so manch einem Tier Grauenvolles angetan wird. Gerade durch die Liebe zu seinen eigenen Tieren wird dieses Bewusstsein oft gestärkt. Natürlich ist es immer eine großartige Idee, Kaninchen aus dem Tierschutz (z.B. aus einem Tierheim oder aus Zweiter Hand) aufzunehmen, denn für diese Tiere verbessert sich somit das ganze Leben. Doch die Haltung eines Tieres ist sehr zeitintensiv und vor allem bei Kaninchen sind die Kosten nicht kalkulierbar und können bei Erkrankungen schnell im vierstelligen Bereich liegen. Auch hat nicht Jede*r die notwendige Zeit, die es täglich braucht, um sich um seine Tiere zu kümmern.   

Daher möchten wir euch ein paar, Möglichkeiten vorstellen, was man sonst noch Gutes im Tierschutz machen kann. Denn schon kleine Veränderungen können eine große Wirkung erzielen. Diese kleinen Veränderungen lassen sich wunderbar auf unser Konsumverhalten übertragen. Denn Tierschutz beginnt an der Supermarktkasse. 

Tierversuchsfreie Produkte kaufen

Leider werden von vielen Marken weltweit noch immer Tierversuche durchgeführt. Gerade in der Kosmetikbranche gibt es viele Unternehmen, welche Ihre Inhaltsstoffe und Produkte vor allem an Kaninchen testen. Die momentane Gesetzeslage sieht hierzu folgendermaßen aus: „Seit 2013 gibt es in der EU ein umfassendes Tierversuchsverbot für Kosmetika: Tierversuche dürfen für kosmetische Produkte oder Inhaltsstoffe nicht durchgeführt werden.“ Das hört sich zwar erstmal gut an, das Problem bei diesem Verbot, es gilt nicht für Inhaltsstoffe, welche auch in medizinischen Produkten verwendet werden. Und da gibt es doch sehr viele Überschneidungen. Kurzgefasst gesagt, theoretisch sind Tierversuche innerhalb der EU für Kosmetik verboten, praktisch gibt es aber viele rechtliche Schlupflöcher. Woher weiß ich nun welche Marken Tierversuche durchführen? Im Internet findet man zahlreiche Listen und Übersichten, welche Firmen Tierversuche in Auftrag geben. Eine andere Möglichkeit ist, bei dem Kauf eines Produktes auf das kleine Label mit dem Kaninchen zu achten, so kann man sich sichersein ein tierversuchsfreies Produkt zu kaufen. Weitere Informationen zu den Labels findet ihr hier.

Pflanzliche Ernährung

Ein Punkt welcher von vielen Menschen als zu extrem angesehen wird. Doch wenn wir über Tierschutz sprechen, können wir nicht Millionen von Tieren in der Lebensmittelindustrie ignorieren. Denn Tierleid betrifft alle Tierarten, egal ob Haustier oder „Nutz“tier. Auch hier zählt, kleine Veränderungen können viel bewirken. Warum nicht öfters mal ein veganes Gericht in den Alltag mit einbauen, oder die Milch im Kaffee durch eine pflanzliche Alternative wie Hafer ersetzen?

Reichweite zur Aufklärung nutzen

Egal ob im realen Leben oder auf Social Media, gib den Tieren deine Stimme. Gerade in der Kaninchenhaltung gibt es leider einfach viel Ahnungslosigkeit und falsche Informationen in Bezug auf artgerechte Haltung. In den aller meisten Fällen werden die Tiere nicht aus bösen Absichten schlecht gehalten, es fehlt leider einfach oft eine ausführliche Beratung vor der Anschaffung der Tiere. Diese Problematik ist leider sehr häufig in Zoofachgeschäften allgegenwärtig. Also nutze deine Reichweite, erzähle Freund*innen und Kolleg*innen von deiner Haltung, poste Fotos von einem artgerechten Zuhause auf deinem Instagram Account. So kannst du ohne Kritik andere Halter*innen inspirieren ihre Haltung zu optimieren.  Auf unserer Homepage kannst du außerdem kostenlos Flyer und Broschüren zur artgerechten Haltung von Kaninchen bestellen und verteilen.

Tierquälerei melden

Auch dieser Punkt betrifft Social Media, wie Instagram, TikTok, Facebook etc., und auch das reale Leben. Auf sozialen Netzwerken kannst du Beiträge, auf welchen ein falscher Umgang mit Tieren zu sehen ist, melden. Durch Kommentieren und Teilen der Beiträge, wird aufgrund des Algorithmus, die Reichweite des Posts oft vergrößert, daher ist das Melden oft die beste Möglichkeit. 

Wenn du im echten Leben beobachtest, wie ein Tier schlecht gehalten, oder gar gequält wird, solltest du folgendermaßen vorgehen: Sichere Beweise, mache wenn es dir möglich ist Fotos, notiere Adressen und oder Autokennzeichen. Mit diesen Informationen, und genauen Ort- und Zeitangaben, kannst du dich nun beim örtlichen Veterinäramt melden. Als Behörde der Landkreisverwaltung ist das Veterinäramt für die Einhaltung des Tierschutzgesetzes zuständig. Handelt es sich allerdings um einen akuten Notfall, besteht die Möglichkeit bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft direkt Strafanzeige zustellen. Hierbei fallen keine Kosten an.

Selbst aktiv werden 

Wer sich im Tierschutz engagieren möchte hat die Möglichkeit Organisationen und Vereine aktiv zu unterstützen. Eine gute Anlaufstelle ist oft das örtliche Tierheim, dort kann man sich erkundigen, wo Unterstützung gesucht wird. Du kannst gut mit Menschen reden, recherchierst und schreibst gerne? Dann bietet es sich an einem Verein bei der Beratung und Aufklärungsarbeit zu artgerechter Tierhaltung zu helfen. So kannst du das miteinbringen, was dir Spaß macht. Auch wir sind immer auf der Suche nach motivierten Mitgliedern. Auch ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) und Ökologischer Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD) ist im Tierschutz möglich und eine großartige Möglichkeit in die Arbeit in einem Tierheim hineinzuschnuppern.

Spenden 

Die allermeisten Tierschutzvereine leben von Spenden, schon kleine Geldbeträge helfen. Aber auch bei Einkäufen kannst du ohne Mehrkosten einen Teil des Betrages einer Organisation spenden. Das geht zum Beispiel über AmazonSmile oder wecanhelp.de

Eine Flugpatenschaft übernehmen 

Oft werden Tiere aus dem Ausland von örtlichen Tierschutzorganisationen nach Deutschland vermittelt. Die Organisationen kümmern sich um alle Dokumente und Kosten. Um aber mit einem Flieger mitreisen zu dürfen, muss das Tier auf eine*n Passagier*in eingecheckt sein. So kann man seine Rückreise aus dem Urlaub mit einer guten Tat verbinden.  Tierschützer*innen bringen das Tier zum Flughafen, und checken das Tier gemeinsam mit dir ein. Deine Aufgabe ist also nur noch das Tier am Ankunftsflughafen vom Sondergepäckband mit in die Flughafenhalle zu nehmen. Dort wird es dann von den neuen Besitzern oder einer deutschen Organisation in Empfang genommen. Es entstehen also keine Umwege und Kosten. Weitere Infos findet ihr unter flugpate.com. 

Umwelt- und Naturschutz

Zuletzt noch ist zu erwähnen, dass Tierschutz und Umweltschutz unweigerlich miteinander verknüpft sind. Denn ohne Umweltschutz verschwindet immer mehr des natürlichen Lebensraums der Wildtiere. So ist ein naturnah gestalteter Garten zum Beispiel eine super Möglichkeit, um Lebensraum für z.B. Igel und Wildvögel zu schaffen.


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