Der Tod

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Wer seinen Kaninchen ein artgerechtes Leben geschenkt hat mit Platz, Artgenossen und gesunder Ernährung, wird bestätigen können, wie viel Freude man an diesen Tieren haben kann. Umso schwerer ist dann aber der Verlust des geliebten Haustieres, welches im Laufe der Zeit zu einem richtigen Familienmitglied geworden ist. Für den Tod eines Kaninchens können mehrere Gründe verantwortlich sein.

Altersschwäche
Manche Kaninchen erreichen bei guter Pflege und artgerechter Haltung ein Alter von 10 bis 12 Jahren, manchmal können sie sogar noch älter werden. Es ist wohl für alle die schönste Gewissheit, wenn das geliebte Kaninchen an Altersschwäche gestorben ist, doch dies ist leider sehr selten der Fall.

Krankheiten
Kaninchen sind gute Schauspieler und wenn man ihnen eine Krankheit anmerkt, ist es oft schon zu spät. Sie zeigen ihre Schwäche nicht, um von ihren Artgenossen nicht aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden. Es ist daher wichtig, sein Tier immer genau zu beobachten und sofort den Tierarzt aufzusuchen, wenn man Veränderungen feststellt (wie etwa Teilnahmslosigkeit, Fressunlust, Zähneknirschen, Koordinationsstörungen, schiefe Kopfhaltungen, Gleichgewichtsstörungen usw.) Wer sein Tier kennt, wird ein Verhalten, das auf eine Krankheit hinweist, meist schnell bemerken. Handelt man nicht, kann es einen schnell das Leben des geliebten Haustieres kosten.

Euthanasie
Ist das Kaninchen so krank, das ihm auch der Tierarzt nicht mehr helfen kann, steht man vor einer schweren Entscheidung, die wohl jeder liebende Tierhalter fürchtet, einmal treffen zu müssen. Wir sind verantwortlich für das Wohlergehen unserer Tiere und so dürfen wir nicht egoistisch sein und das Leben, in dem sich unser Liebling nur noch quälen würde, unnötig verlängern. Andersherum sollte man jedoch, wenn man unsicher ist, ob man die richtige Entscheidung darüber trifft, wann das Tier eingeschläfert werden soll, eine zweite Tierarztmeinung einholen. Vielen totgeglaubten Kaninchen konnte letztendlich noch geholfen werden (häufiges Beispiel: Enzephalitozoon Cuniculi (kurz: E.C.)). Es gilt den Zeitpunkt zu finden, an dem eine Erlösung keine Lebensverkürzung ist, sondern eine Leidensverlängerung verhindert.

Was tun mit dem Tier nach seinem Tod?
Kleintiere dürfen in der Regel im eigenen Garten beerdigt werden, wenn sie nicht an einer Seuche gestorben sind. (RHD, RHDV2, Myxomatose, Tularämie). Es muss dabei darauf geachtet werden, dass das Grab mindestens einen halben Meter tief ist, nicht in einem Wasserschutzgebiet oder direkt an einem öffentlichen Weg liegt. Hat man diese Möglichkeit nicht, kann das Tier zum Tierarzt gebracht werden, wo es dann jedoch weiter in eine Tierverwertungsanlage überbracht wird. Des Weiteren gibt es die Optionen, sein Tier auf einem Tierfriedhof bestatten oder es einäschern zu lassen.

Was passiert mit dem Partner?
Wenn man sich als Tierhalter für die Tierart „Kaninchen“ entschieden hat, muss man mindestens zwei Kaninchen oder besser eine Gruppe halten. Wenn man ein Pärchen gehalten hat, sollte man, auch wenn der Verlust des geliebten Kaninchens groß ist, immer im Sinne des Tieres handeln, das nun alleine ist. Das bedeutet, dass man sich schnellstmöglich um einen neuen Partner für sein Tier kümmert und vergesellschaftet. Oder wenn man nicht mehr dazu bereit ist, für das verbliebene Kaninchen ein schönes neues Zuhause mit Gesellschaft sucht. Auch wenn es schmerzhaft ist, ein Tier gehen zu lassen, darf man das noch Vorhandene nicht aus dem Blick verlieren. Man sollte bedenken, dass auch das Kaninchen als Gruppentier leider nur selten über den Verlust eines speziellen Partners trauert, sondern viel mehr in Selbstmitleid aus Einsamkeit verfällt. Aus dieser Einsamkeit findet es nur heraus, wenn es schnell wieder einen Partner bekommt.

Erfahrungsbericht: Einäscherung (Ina)


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