Hydrometra & Mukometra (wässrige/schleimige Ansammlungen in der Gebärmutter)

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Hierbei handelt es sich um wässrige bzw. schleimige Ansammlungen in der Gebärmutter, welche viel Raum einnehmen können. Sie entstehen i.d.R. aus zystischen Hyperplasien der Gebärmutter.

Symptome und Verlaufe

Der Inhalt der Gebärmutter wird in Abständen z.T. in die Vagina entlassen. Dort sammelt er sich an und es kommt zur Ausscheidung zusammen mit dem Harn. Dessen Konsistenz ist nun schleimig-verändert. Auffällig ist jedoch auch hier, dass das Kaninchen keinerlei Schmerzen beim Urinieren zeigt.

Ist der Muttermund geöffnet, kann zudem ein klarer Ausfluss durch die Vagina nach außen abfließen, was man als Kaninchenhalter*in normalerweise nicht mitbekommt. Eine mögliche Komplikation ist hier eine aufsteigende Entzündung aufgrund von einer bakteriellen Infektion und es kann sich eine Pyometra ausbilden.

Bleibt die Zervix (Muttermund) jedoch geschlossen oder entsteht zu viel Flüssigkeit, welche nicht schnell genug abfließen kann, so wird die Gebärmutter aufgrund der Flüssigkeitsansammlungen schnell größer und verdrängt den Magen-Darm-Trakt, wobei typische Verdauungsbeschwerden auftreten können.

Aufgrund von starken Schmerzen verlieren betroffene Kaninchen ihren Appetit, sodass sie stetig abmagern, wobei der Bauchumfang jedoch stets weiter zunimmt.

Behandlung

Große Flüssigkeitsansammlungen können von dem/der Tierärzt*in bereits beim Abtasten erkannt werden. Zur Sicherung der Diagnose wird das Kaninchen sonographisch und röntgenologisch untersucht.

Die einzig sinnvolle Behandlung ist auch hier die Kastration bzw. Ovariohysterektomie, wobei hier gesondert beachtet werden muss, dass die Gebärmutter mitsamt viel Flüssigkeit entommen werden muss, d.h. dem Kaninchen wird auf einmal sehr viel Flüssigkeit entzogen, was mit Hilfe von Infusionen wieder ausgeglichen werden muss.

Die Prognose ist selbst bei einer stark flüssigkeitsgefüllten Gebärmutter zunächst gut. Problematisch wird es, wenn das Kaninchen bereits ein gestörtes Allgemeinbefinden aufweist, denn es wird die Operation u.U. schlechter verkraften als ein körperlich vollkommen gesundes Tier.


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