Haltung mit Katzen

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Bei der Haltung von Kaninchen und Katzen ist zunächst wichtig, sich über beide Tierarten zu informieren und die gemeinsame Haltung nur dann zu realisieren, wenn der Halter beiden Tierarten gerecht werden kann. Keines der Tiere darf benachteiligt werden. Vor allem Katzen können eifersüchtig werden, wenn sie sich vernachlässigt fühlen. Diesen Frust dürfen sie nicht an den Kaninchen auslassen. Zwar sind Kaninchen nicht so wehrlos, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, jedoch darf man nicht vergessen, dass Katzen von Natur aus Jäger und Kaninchen von Natur aus Beutetiere sind. Demnach sollten beide Tierarten nur nach Gewöhnung und nur unter Aufsicht Kontakt miteinander haben. Fremde Katzen sollten nie zu den Kaninchen gelangen können. Das Ziel sollte nicht eine lebenslange enge Freundschaft, sondern die Akzeptanz der jeweiligen anderen Tierart sein. Eine Katze ist für ein Kaninchen kein Partnerersatz – und umgekehrt. Kaninchen brauchen immer mindestens einen artgleichen Partner. Die Haltung von Kaninchen und Katzen in einem Haushalt lassen sich jedoch unter gewissen Voraussetzungen miteinander kombinieren. 

Voraussetzungen
Bestenfalls leben die Kaninchen bereits im Haushalt, wenn die Katze einzieht. Die Kaninchen sollten möglichst groß, selbstbewusst und erwachsen sein, während die Katze möglichst jung (bzw. ohne viel Jagderfahrung) und wenig temperamentvoll sein sollte. Je nach Haltungsform gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ein Innengehege, ein Kaninchenzimmer oder ein Außengehege sollte der Rückzugsort für die Kaninchen und sicher vor der Katze sein. Auslauf sollte nur unter Aufsicht stattfinden. In der freien Wohnungshaltung sollte die Wohnung so eingeteilt werden, dass sich Katze und Kaninchen nicht begegnen, solange der Halter nicht Zuhause ist. Vielleicht kann die Katze in dieser Zeit auch draußen bleiben? Sollte die Katze zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen nur in Innenhaltung leben können, kann für die Kaninchen auch über die Freilandhaltung nachgedacht werden. Im Umgang mit der Katze sollte der Halter darauf achten, nicht den Jagdinstinkt auszulösen, wenn die Kaninchen in der Nähe sind und grundsätzlich als Vorbild fungieren, indem dieser vorsichtig und respektvoll mit allen Tieren umgeht.

Gewöhnung aneinander
Vor der Vergesellschaftung der verschiedenen Tierarten können beide mit einem Handtuch abgerieben und dieses zum jeweils anderen Tier gelegt werden, dabei dürfen sich beide Tierarten dieser Situation entziehen. Wenn die Kaninchen noch keine Katzen kennen, werden sie wahrscheinlich zunächst vor dem Raubtiergeruch zurückweichen. Dies ist in Ordnung. Der Halter sollte darauf achten, wie die Tiere auf die neuen Gerüche reagieren. 
Während der Gewöhnungsphase darf die Katze die Kaninchen beobachten, vor allem, wenn der Halter mit den Kaninchen agiert (Füttern, Streicheln, Saubermachen etc.). Kommen sich die Tiere näher, sollte jeder Stress vermieden werden, die Vergesellschaftung sollte langsam und vorsichtig erfolgen. Jedes Tier muss die Möglichkeit haben, sich aus der Situation zu entziehen und flüchten zu können. Das bedeutet, dass kein Tier eingesperrt oder festgehalten wird. Der Halter muss vor allem auf die Körpersprache der Katze achten. Weiten sich die Pupillen oder setzt die Katze zum Sprung an, sollte die Situation sofort abgebrochen werden. Jede Aggression ist zu unterbinden und die Katze in diesem Fall zurechtzuweisen (keine Gewalt!). Auch Katzen lassen sich erziehen und können lernen, dass die Kaninchen keine Beutetiere, sondern Familienmitglieder sind. Ebenso können die Kaninchen lernen, dass sie vor der Katze nicht flüchten oder sich bedroht fühlen müssen. Bestenfalls ähnelt die Annäherung dem Titelbild – beide Tiere sind neugierig und interessiert aneinander. 

Während der Zusammenführung darf nicht vergessen werden, dass auch Spielen, Jagen und Necken der Katze für die Kaninchen Stress bedeutet und schnell lebensgefährlich werden kann. Der Halter sollte an die Zusammenführung mit gesundem Menschenverstand herangehen, nichts erzwingen und grundsätzlich zum Wohle aller Beteiligten handeln.

Fazit
Ob das Zusammenleben von Katzen und Kaninchen in einem Haushalt funktioniert, hängt von den Charakteren und vom Halter ab. Es gibt auch Tierhalter, bei denen sowohl Katzen als auch Kaninchen in freier Wohnungshaltung leben und die Kaninchen sich gegenüber den Katzen dominant verhalten und die Katzen dies zulassen. Jedoch sollte bei einer neuen Zusammenführung nicht davon ausgegangen werden, dass dies immer so ist. Daher ist ein Plan B wichtig. Vielleicht ist es möglich, mit einer getrennten Haltung dafür zu sorgen, dass sich die Tierarten nicht begegnen. Vielleicht können die Kaninchen auch in ein schönes Außengehege ziehen (kein Abschieben!). Vielleicht ist es aber auch nur fair den Tieren gegenüber, für eine Tierart ein neues Zuhause zu suchen.


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